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Steuerfachwirt/in
Was lerne ich in der Steuerfachwirt Weiterbildung?
In der Steuerfachwirt/in Weiterbildung werden die relevanten Themenbereiche behandelt, die Sie für die Prüfung zum Steuerfachwirt bzw. zur Steuerfachwirtin benötigen. Die drei großen Lernfelder bilden: Steuerrecht, Rechnungswesen und Wirtschaftsrecht. Innerhalb dieser können folgende Lerninhalte auf Sie warten:
Steuerrecht
- Einkommensteuer
- Körperschaftsteuer
- Umsatzsteuer
- Gewerbesteuer
- Bewertungsgesetz
- Erbschaft- und Schenkungssteuer
- Abgabenordnung
Rechnungswesen
- Buchführung
- Jahresabschluss nach Handels- und Steuerrecht
- Jahresabschlussanalyse
- Kosten- und Leistungsrechnung
- Finanzierung
Wirtschaftsrecht
- Bürgerliches Recht
- Handelsrecht
- Gesellschaftsrecht
- Sozialversicherungsrecht
- Steuerberatungsrecht
Gehen Sie jedoch in jedem Fall sicher und prüfen die jeweiligen Inhalte Ihrer auserwählten Weiterbildung, bevor Sie sich anmelden, damit sich die angebotenen Lerninhalte auch wirklich mit Ihrem Wissensbedarf decken.
Was bringt mir die Weiterbildung?
Die Weiterbildung ist eine Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt und dient zur Erweiterung der steuerlichen Kenntnisse sowie zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Steuerfachwirt bzw. zur Steuerfachwirtin. So gehen Sie einerseits optimal vorbereitet in die Prüfung und haben andererseits ein gutes Fundament für Ihren darauf aufbauenden beruflichen Aufstieg gelegt. Damit hängt immerhin nicht nur ein neuer Titel zusammen, sondern auch neue Aufgaben und Herausforderungen. Für diese wappnen Sie sich am besten mit einer umfangreichen Steuerfachwirt/in Weiterbildung.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Weiterbildung eignet sich für Personen mit einer passenden beruflichen Vorbildung, dem Wunsch nach Weiterentwicklung und einem Aufstieg auf der Karriereleiter. Mit der bestandenen Prüfung zum/zur Steuerfachwirt/in können Sie mehr Verantwortung übernehmen und Ihre Gehaltsaussichten steigern.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Für den Zugang zur Weiterbildung bestehen meistens Teilnahmeanforderungen, die den Zulassungsvoraussetzungen für die Steuerfachwirt/in Prüfung entsprechen. Zwar könnten Sie einzelne Weiterbildungsangebote unter Umständen auch „nur“ aus Interesse belegen, der Großteil der Teilnehmenden absolviert die Weiterbildung jedoch, um auf den Abschluss als geprüfte/r Steuerfachwirt/in hinzuarbeiten. Eine entsprechende fachliche Vorbildung ist jedoch in jedem Fall notwendig, um den Inhalten folgen zu können.
Für die beabsichtigte Prüfung am Ende des Vorbereitungskurses gibt es drei Möglichkeiten, sich zu qualifizieren.
Erstens: Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung als Steuerfachangestellte/r und konnten bereits mindestens drei Jahre an relevanter Berufserfahrung sammeln. Um dies zu erfüllen, sollte die Tätigkeit z. B. in einem der folgenden Berufsfelder absolviert worden sein:
- Steuerberatung
- Steuerbevollmächtigter
- Wirtschaftsprüfung
- Rechtsanwalt
- Buchprüfungsgesellschaft
- Landwirtschaftlichen Buchstelle
Zweitens: Sie haben einen gleichwertigen Ausbildungsabschluss, z. B. als …
- Rechtsanwaltsfachangestellte/r,
- Bankkauffrau/-mann,
- Industriekauffrau/-mann oder
- Groß- und Außenhandelskaufmann
… sowie mindestens fünf Jahre einschlägige Berufserfahrung.
Drittens: Sollten Sie keinen Ausbildungsabschluss haben, können jedoch mindestens eine achtjährige Berufspraxis in einem der relevanten Bereiche vorweisen, kann dies ebenfalls genügen, um die Steuerfachwirt/in Weiterbildung anzugehen und zur Prüfung zugelassen zu werden.
Gehen Sie vor der Weiterbildungsanmeldung auf jeden Fall sicher, dass Sie alle Voraussetzungen für die Steuerfachwirt/in Prüfung mitbringen. Detaillierte Informationen finden Sie in der Prüfungsordnung für Steuerfachwirte der jeweils zuständigen Steuerberaterkammer.
Wie lange dauert die Fortbildung?
Die Dauer der Weiterbildung hängt davon ab, für welchen inhaltlichen Umfang Sie sich entscheiden.
Haben Sie bereits ein solides Steuerfachwissen und wollen für die Prüfung nur nochmal alles auffrischen und ins Gedächtnis rufen? Dann dürfte ein Intensivkurs ideal für Sie sein. Dieser erstreckt sich in der Regel nur über wenige Kurseinheiten und wenige Tage, zum Beispiel in Form eines Blockseminars am Wochenende oder verteilt in kürzere Einheiten über einen Zeitraum von einer Woche.
Wenn Sie einen umfangreicheren Wissensbedarf haben, dann können Sie sich auch für einen Lehrgang entscheiden, der eine Dauer von ca. 10 bis 24 Monaten hat. Dafür ist ausschlaggebend, ob Sie die Fortbildung in Vollzeit oder in Teilzeit angehen und wie viele Lehreinheiten es in einer Woche gibt. Bei manchen Anbietern gibt es zum Beispiel Samstagslehrgänge, die unter der Woche keine Termine vorgesehen haben. Diese lassen sich gut mit einer Berufstätigkeit kombinieren.
Was kostet die Steuerfachwirt/in Weiterbildung?
Wie viel Geld Sie in die Hand nehmen müssen, um eine Steuerfachwirt/in Weiterbildung zu absolvieren, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem können sich die Dauer, der inhaltliche Umfang sowie die Weiterbildungsform in den Kosten niederschlagen.
Es gibt zum Beispiel einige Angebote für einen Intensivkurs. In diesem werden die wichtigsten Themen für Steuerfachwirte kurz und kompakt behandelt. Für diesen müssen Sie im Durchschnitt nur mit Ausgaben zwischen 450 bis 650 Euro rechnen.
Ein umfangreicherer Kurs hingegen kann einige Tausend Euro kosten. Im Schnitt müssen Sie mit Ausgaben in Höhe von 2.500-3.500 Euro rechnen. Weil diese aber viele nicht einfach so auf der hohen Kante liegen haben, gibt es bei einigen Anbietern auch die Möglichkeit einer Ratenzahlung.
Die Prüfungsgebühr fällt meist noch zusätzlich an und kann zwischen den zuständigen Steuerberaterkammern variieren.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Unter bestimmten Voraussetzungen müssen Sie die Kosten für die Weiterbildung zum Steuerfachwirt bzw. zur Steuerfachwirtin nicht vollständig aus eigener Tasche finanzieren. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit auf Aufstiegs-BAföG, die Kostenerleichterung durch einen Bildungsscheck oder ein Weiterbildungsstipendium.
Aufstiegs-BAföG
Für diese Fortbildung können Sie das Aufstiegs-BAföG beantragen. Das ehemalige Meister-BAföG unterstützt rund 700 Fortbildungsabschlüsse, die eine weitere berufliche Qualifikation, zum Beispiel den Meister oder einen Fachwirt-Abschluss, ermöglichen. Mit dem Aufstiegs-BAföG werden vermögens- und einkommensunabhängige Lehrgangs- und Prüfungsgebühren gefördert sowie Materialkosten für ein Meisterprüfungsprojekt bei Vollzeit- und Teilzeit-Weiterbildungen.
Bildungsscheck
Diese Weiterbildung kann mit dem Bildungsscheck gefördert werden. Der Bildungsscheck NRW ist eine Fördermaßnahme der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und kann sowohl für Beschäftigte, Berufsrückkehrer oder Selbstständige ausgestellt werden als auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Wichtigste Voraussetzung ist der Wohnort oder eine Arbeitsstätte in NRW. Gefördert werden berufliche Weiterbildungen mit bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten bis zu einer Höhe von maximal 500 Euro.
Weiterbildungsstipendium
Diese Weiterbildung kommt für ein Weiterbildungsstipendium der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) infrage. Dieses richtet sich an aufstrebende und talentierte Berufseinsteiger. Voraussetzungen für die Bewerbung sind im Regelfall eine abgeschlossene Berufsausbildung, eine besondere berufliche Leistung (z. B. ein Ausbildungsabschluss mit besser als „gut“ oder mindestens 87 Punkten) sowie ein maximales Alter von 24 Jahren. Für die Altersgrenze gibt es jedoch auch Ausnahmen, beispielsweise wenn eine Elternzeit oder ein Freiwilligendienst die berufliche Laufbahn geprägt haben.
Mehr Informationen zu finanziellen Fördermaßnahmen finden Sie in unserer Ratgeberrubrik zur Weiterbildungsförderung.
Welchen Abschluss erhalte ich?
Wenn Sie die Weiterbildungseinheiten absolviert haben, erhalten Sie in der Regel eine Teilnahmebescheinigung. Legen Sie im Anschluss die Prüfung vor einer Steuerberaterkammer ab, erhalten Sie zusätzlich den Abschluss zur geprüften Steuerfachwirtin / zum geprüften Steuerfachwirt.
Soll es noch höher hinaus auf der Karriereleiter gehen, können Sie als geprüfte Steuerfachwirtin bzw. als geprüfter Steuerfachwirt die nächste Karrierestufe der/des Steuerberaters/in angehen. Für die anspruchsvolle Steuerberaterprüfung bereiten Sie sich ebenfalls am besten mit einer Weiterbildung Steuerberater vor.