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Tierheilpraktiker Ausbildung
Was lerne ich in der Tierheilpraktiker Ausbildung?
Die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin oder zum Tierheilpraktiker ist gesetzlich nicht geregelt und somit kann auch jeder Bildungsanbieter selbst entscheiden, welche Inhalte in den Lehrplan mit aufgenommen werden. In der Regel orientieren sich die Schulen aber an den Empfehlungen der Kooperation deutscher Tierheilpraktiker-Verbände e.V. So ist zumindest ein Mindestanspruch garantiert.
Nichtsdestotrotz sollten Sie verschiedene Anbieter miteinander vergleichen und schauen, welche Inhalte dort gelehrt werden und ob es genug Praxisanteile gibt. Während der Präsenzzeiten dürfen Sie natürlich auch ganz praktisch mit Tieren arbeiten. Wenn Sie sich für einen Fernlehrgang entscheiden, sollten auch Präsenztage in den Kurs eingeplant sein, damit Sie erste Praxiserfahrung sammeln und bestimmte Skills üben können.
Inhalte der Ausbildung sind zum Beispiel:
- Grundlagen der Veterinärmedizin
- Anatomie
- Physiologie und Pathologie
- Hunde und Katzen
- Blutabnahme und Injektion
- Tierhaltungsberatung
- Untersuchung
- Befunderhebung/ Diagnose
- Notfallmaßnahmen
- Ernährung
- Grundlagen der Naturheilkunde
- Therapieverfahren
- Hygiene
- Gesetzeskunde
- Grundwissen Praxisführung
Häufig konzentrieren sich die Ausbildungsinhalte auf Hund und Katze. Bei Interesse kann in der Regel noch ein Ausbildungsblock „Pferd“ belegt werden. Generell haben Sie die Möglichkeit, einige Studienmodule optional hinzu zu buchen, wie zum Beispiel andere Tierarten oder beispielsweise propädeutische Grundlagen (medizinische Fachbegriffe, Tierarten, Biologie, Chemie etc.).
Die Tierheilpraktiker Ausbildung ist auch noch nicht das Ende der Fahnenstange. Es gibt viele verschiedene eintägige Weiterbildungen und Kurse, die Sie belegen können, um sich in bestimmten Bereichen der Tierheilkunde zu spezialisieren. Und je mehr Fachwissen Sie haben, desto mehr Vertrauen setzen die Tierhalter/innen in Sie.
Was bringt mir diese Ausbildung?
Die Tierheilpraktiker Ausbildung bereitet Sie umfassend in Theorie und Praxis auf den Beruf der Tierheilpraktikerin/ des Tierheilpraktikers vor. Sie erhalten das wichtige Know-how, um Ihre eigene stationäre oder mobile Praxis zu führen und die tierischen Patienten ganzheitlich zu behandeln. Sie sind am Ende des Kurses außerdem in der Lage, Tierhalter/innen zu gesundheitlichen Themen zu beraten oder sogar Workshops zu geben.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Tierheilpraktiker Ausbildung richtet sich an alle, die Tierheilpraktiker/in werden möchten und ein Herz für Tiere haben. Aber auch Inhaber oder Angestellte von Zoohandlungen, die ihre Kunden umfassend beraten möchten, können diese Ausbildung absolvieren.
Wie lange dauert die Tierheilpraktiker Ausbildung?
Die Dauer der Ausbildung variiert von Anbieter zu Anbieter und liegt zwischen zwölf und 24 Monaten, wobei 24 Monate eher die Regel sind als eine kürzere Ausbildungszeit.
Was kostet die Ausbildung?
An dieser Stelle können wir Ihnen nur eine unvollständige Preisspanne nennen, denn in vielen Fällen halten sich die Bildungsanbieter zunächst bedeckt, was die Kosten betrifft. Dann erhält man auf den verschiedenen Internetseiten den Hinweis, dass man auf Nachfrage auch eine Angabe zu den Ausbildungskosten erhält. Einige Anbieter legen direkt alle Infos offen. So können wir Ihnen immerhin sagen, dass die Kosten zwischen rund 1.900 Euro und rund 7.000 Euro liegen. Abweichungen nach oben oder unten sind immer möglich.
Wenn Sie sich über die Kosten der Tierheilpraktiker Ausbildung Gedanken machen, denken Sie auch daran, dass weitere Kosten auf Sie zukommen können, etwa Einschreibegebühren, Kosten für Fachliteratur, Kosten für optionale Seminare oder auch Reise- und Übernachtungskosten, falls Sie einen Fernlehrgang belegen und an den Präsenzseminaren teilnehmen möchten.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Nicht jeder hat die Summe zusammen, die die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin oder zum Tierheilpraktiker kosten wird. Es gibt aber verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die Sie in Anspruch nehmen können:
- Weiterbildungssparen
- Bildungsgutschein
- WeGebAU Förderung
- Förderprogramme der Bundesländer
Wenn Sie unsicher sind, ob der Bildungsanbieter Ihrer Wahl auch förderfähig ist, fragen Sie einfach dort nach, oder erkundigen Sie sich bei den offiziellen Stellen, wie zum Beispiel der Agentur für Arbeit oder im Internet.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Ob und welche Voraussetzungen Sie für die Tierheilpraktiker Ausbildung mitbringen müssen, liegt bei den Bildungsanbietern. Wobei man generell sagen kann, dass die Hürden recht niedrig sind. Einige Anbieter setzen gar nichts voraus, andere Anbieter haben als Teilnahmevoraussetzungen ein Mindestalter festgelegt (je nachdem 18 oder 21 Jahre), erwarten die Mittlere Reife und/oder Erfahrung im Umgang mit Tieren.
Trotz der wenigen Voraussetzungen sollten Sie einige persönliche Voraussetzungen mitbringen, schließlich geht es um das Wohl der Tiere. Um als Tierheilpraktiker/in zu arbeiten sollten Sie Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit mitbringen, logischerweise einen sicheren und angstfreien Umgang mit Tieren, keine Berührungsängste, sie sollten ein gewisses Fingergeschick haben und auch eine Bereitschaft zur regelmäßigen Fortbildung mitbringen.
Welchen Abschluss erhalte ich?
Am Ende der Tierheilpraktiker Ausbildung erhalten Sie ein Zertifikat des Bildungsanbieters. Da – wie weiter oben erwähnt – die Tierheilpraktiker Ausbildung gesetzlich nicht geregelt ist, gibt es auch keine staatliche Abschlussprüfung und keinen staatlichen Abschluss. Sie müssen aber trotzdem eine Prüfung ablegen, die ebenfalls je nach Anbieter variieren kann.
Dennoch gibt es für Tierheilpraktiker/innen einen gesetzlichen Rahmen, den das Arznei-, Tierseuchen- und Tierschutzgesetz vorgibt.
Tierheilpraktiker Fernstudium
Wir haben es im Laufe des Artikels immer mal wieder erwähnt: Eine Tierheilpraktiker Ausbildung lässt sich auch im Rahmen eines Fernstudiums bzw. eines Fernlehrgangs absolvieren. Wichtig ist, dass Sie im Vorfeld prüfen, wie viele Präsenzveranstaltungen es im Rahmen des Tierheilpraktiker Fernstudiums gibt und ob Sie im Zweifelsfall optional Präsenzseminare dazubuchen können. Denn einige Dinge kann man nicht in der Theorie lernen, sondern muss sie ganz praktisch machen.
Die Ausbildungsdauer liegt bei einem Fernstudium ebenfalls zwischen zwölf und 24 Monaten. Die Kosten sind bei einem Fernstudium in der Regel etwas niedriger als bei einem Präsenzkurs.
Ob Sie nun ein Fernstudium oder eine Präsenzausbildung absolvieren, macht im Grunde keinen Unterschied. Beide Lehrformen bereiten Sie auf den Beruf Tierheilpraktiker/in vor, beide Lehrformen bringen ihre jeweiligen Vor- und Nachteile mit sich. Bei einem Fernstudium sind Sie zum Beispiel zeitlich und örtlich sehr flexibel, denn Sie lernen in Eigenregie mit dem Material, das Ihnen vom Anbieter zugeschickt wurde. Dafür müssen Sie aber auch viel Eigenmotivation und Disziplin mitbringen, und das liegt nicht jedem. Deswegen bietet sich als Alternative immer ein Präsenzseminar an, zu dem Sie erscheinen müssen und Unterricht im Klassenverband haben.