Was lerne ich in einem Techniker Seminar?

Wer genervt ist von stupiden und monotonen Arbeiten in seinem technischen Beruf, muss nicht den Job hinschmeißen, denn mit einer Weiterbildung kann ein Perspektivwechsel erfolgen. Der Abschluss des staatlich geprüften Technikers gehört zu den sogenannten Aufstiegsfortbildungen und ermöglicht Absolventen und Absolventinnen verantwortungsvolle Tätigkeiten zu übernehmen. Der Abschluss ist zudem geschützt und kann nur durch eine Aus- oder Weiterbildung an einer Fachschule für Technik erlangt werden.

Für jeden Typ die richtige Weiterbildung

Je nach Fachrichtung gibt es verschiedene Techniker Ausbildungen – weit mehr als 60 Spezialisierungen gibt es. Die Inhalte unterscheiden sich dementsprechend auch voneinander. In einer Weiterbildung zur/zum Maschinenbautechniker/in befassen Sie sich mit anderen Inhalten als in einer Weiterbildung zur/zum Chemietechniker/in oder Bautechniker/in. Welche Fachrichtung für Sie in Frage kommt, ist größtenteils auch von Ihrer Vorerfahrung abhängig.  

Diese Techniker Weiterbildungen gibt es unter anderem:

  • Maschinentechnik, Schwerpunkt Automatisierungstechnik
  • Maschinentechnik, Schwerpunk Konstruktionstechnik
  • Bautechnik, Schwerpunkt Hochbau
  • Bautechnik, Schwerpunkt Tiefbau
  • Chemietechnik
  • Elektrotechnik, Schwerpunkt Energie- und Automatisierungstechnik
  • Elektrotechnik, Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnik
  • Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
  • Mechatroniktechnik
  • Informatiktechnik
  • Umweltschutztechnik
  • Holztechnik
  • Lebensmittelverarbeitungstechnik
  • Fahrzeugtechnik und Elektromobilität
  • Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie

Während der Techniker Ausbildung erhalten Sie sowohl eine allgemeine Grundbildung als auch ausbildungsspezifisches Wissen. Je nach gewählter Techniker Ausbildung können so die Lehrgangsinhalte erheblich voneinander abweichen.

So beschäftigen Sie sich in einer Ausbildung zum/zur Elektrotechniker/in mit Themen wie Automatisierungstechnik, elektrischen Anlagen oder Kommunikationstechnik. Während Sie sich in einer Weiterbildung zum/zur Heizungs-, Sanitär- und Klimatechniker/in mit Lüftungs- und Klimaanlagen, Sanitäranlagen oder Regenerativen Energien beschäftigen.

Was bringt mir die Weiterbildung?

Die Weiterbildung zur/zum staatlich geprüften Techniker/in gehört zu den sogenannten Aufstiegsfortbildungen. Das heißt: nach erfolgreichem Abschluss sind Sie berechtigt, sich für ein akademisches Studium an einer Hochschule einzuschreiben. Die Aufnahme eines passenden Ingenieurstudiums ist somit in greifbare Nähe gerückt.

Aber auch, wenn Sie sich gegen ein Studium entscheiden, öffnet Ihnen eine Ausbildung zum Techniker oder zur Technikerin viele attraktive Karrieremöglichkeiten. So arbeiten Maschinenbautechniker gemeinsam mit Ingenieuren an der Instandhaltung von Industrieanlagen, kümmern sich um die Lagerbestände für Ersatzmaterial oder sind teilweise sogar in der Entwicklung neuer Maschinen involviert.

Auch gehalttechnisch macht sich eine Techniker Weiterbildung bemerkbar. So können staatlich geprüfte Techniker nach ihrer Weiterbildung ihr Gehalt im Schnitt um 15 Prozent steigern. Je nach Fachbereich kann das Gehalt zwischen 3.000 und 5.000 Euro brutto pro Monat liegen.

Wer ist die Zielgruppe?

Eine Weiterbildung zum Techniker richtet sich ausschließlich an Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung im technischen Bereich und einem gewissen Maß an Berufserfahrung.

Wie lange dauert eine Techniker Weiterbildung?

Wer sich für eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker entscheidet, kann diese in Vollzeit oder berufsbegleitend bzw. als Fernlehrgang absolvieren.

Wer sich für die Vollzeit-Variante entscheidet benötigt in der Regel zwei Jahre bis zum Abschluss. Teilnehmer/innen, die sich für einen berufsbegleitenden Präsenzlehrgang entscheiden, brauchen fast doppelt so lange für ihren Abschluss – nämlich drei bis vier Jahre. Dann gibt es noch die Option, den Techniker in einem Fernlehrgang zu absolvieren, hier bewegt sich die Fortbildungsdauer in etwa zwischen 24 und 42 Monaten, je nachdem, wie viel Zeit Sie wöchentlich investieren können und möchten.

Die Kurse starten in der Regel zu festen Terminen, meist im April oder Oktober. Sie sollten sich dementsprechend frühzeitig über eventuelle Bewerbungsfristen informieren.

Was kostet der Kurs?

Die Kosten für eine Ausbildung zum Techniker liegen zwischen 3.400 und 8.800 Euro. Nicht enthalten sind meist die Kosten für die staatliche Prüfung, diese belaufen sich auf ungefähr 950 Euro.

Zusätzlich fallen Kosten für Lehrmaterial sowie eventuelle Anreisen und Übernachtungen an.

Gibt es Fördermöglichkeiten?

Bildungscheck

Diese Weiterbildung kann mit dem Bildungsscheck gefördert werden. Der Bildungsscheck NRW ist eine Fördermaßnahme der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen und kann sowohl für Beschäftigte, Berufsrückkehrer oder Selbstständige ausgestellt werden als auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Wichtigste Voraussetzung ist der Wohnort oder eine Arbeitsstätte in NRW. Gefördert werden berufliche Weiterbildungen mit bis zu 50 Prozent der Weiterbildungskosten bis zu einer Höhe von maximal 500 Euro.

Welche Voraussetzungen brauche ich?

Sie haben drei Möglichkeiten, sich für eine Techniker Weiterbildung zu qualifizieren:

  1. Sie haben einen Berufsschulabschluss mit passender Berufsausbildung,
  2. oder Sie verfügen über einen Realschulabschluss und konnten bereits relevante Berufserfahrung im Umfang von drei Jahren sammeln.
  3. Sie können zwar keinen Schulabschluss, dafür aber zwischen fünf und sieben Jahren einschlägige Berufserfahrung nachweisen.

Persönliche Voraussetzungen

Wer ein gutes Technikverständnis und exzellente Mathekenntnisse mitbringt und zudem noch analytisch denken kann, wird es während seiner Techniker Ausbildung wesentlich einfacher haben als Personen, die diese Eigenschaften nicht mitbringen.

Welchen Abschluss erhalte ich?

Nach erfolgreicher Teilnahme an der Prüfung dürfen Sie sich „staatlich geprüfte/r Techniker/in“ nennen. Damit führen Sie den höchsten nicht akademischen Abschluss, der dem Bachelor in nichts nachsteht.

Im Gegensatz zu den meisten Bachelor-Absolventen und Absolventinnen verfügen Sie aber bereits über einige Jahre Berufserfahrung. So haben Sie die Möglichkeit, auch ohne Studium verantwortungsvolle Tätigkeiten, zum Beispiel in der Qualitätskontrolle, dem Projektmanagement und Prozessmanagement oder dem Personalmanagement, zu übernehmen.